Die A7 und die ‚Kasseler-Berge’ hatten bereits im letzten Jahr ihre Schrecken für mich verloren. Vielleicht, weil die Baustelle Hamburg alles danach Kommende freundlich erscheinen ließ?
Weiter auf der A49 sowie noch etwas Bundesstrasse rollerte ich mit meiner LUZI bis Bad Endbach, nur ca. 30 km hinter Marburg, wo ich einen Unterschlupf bis zum nächsten Morgen fand.
Diverse Aushänge im Haus und Zimmer wiesen darauf hin, daß hier nur mit ‚Naturstrom’ versorgt und gearbeitet wird. Absolut Atomstromfrei, wurde betont.
In der Nacht hatte ich Visionen von baumstammdicken vieladrigen elektrischen Versorgungsleitungen mit regenbogenartig wechselnden Farbcodes.
Innerhalb dieser Visionen tauchten dann zu allem Ungemach auch noch abertausende smaragdgrüne, fast transparente Kobolde vor dem geistigen Auge auf, jeder von ihnen emsig und absolut synchron mit den Anderen an einem eigenen Dynamo kurbelnd. An Dynamos der frühen Art unserer klassischen Fahrräder. Am Vorabend aß ich mein erstes mir bewußtes total veganes Abendessen.
Eine herrliche Fahrt am nächsten Tag - nun ohne Albdrücke - brachte mich dann gegen 14:00Uhr auf den Platz bei Bornich.
Einiges an ‚Hallo’ und ‚Moin’ hier und da, Sonicht, Andrea und Volker hatten freundlicherweise mein Zelt und Schlafsack im Womo mitgeschleppt. ‚Fritzchen’, ein 102.A1, Bj. 1955 und vor kurzem wieder angemeldet, stand auch schon im Tageslicht. Besser als immer nur in der Garage, nicht?
‚Moin und Hallo, Gundolf, schon Magnetbrillen verkauft?’
Hin zur Anmeldung am Feuer- und Sanges- und Sammelplatz, herrlich - hier gibt es Kuchen und Kaffee, sehr lecker wie immer.
Ein Schein fällt in die Spardose..; danke Club, bzw. GmbH.
Mir einen günstigen Platz für mein Zelt gesucht, es aufgebaut und bestückt.
Raus aus den Klamotten und mich in Zivil verkleidet, wie schön!
Den Nachmittag mit Sichten der Fahrzeuge - ich könnte die Anzahl der Heinkelfahrzeuge nicht annähernd schätzen, die vielen Womos verstellten mir die Sicht - der Teileverkaufsstände, Kuchenessen sowie Beine-lang-machen und ‚alles erst einmal sacken lassen’ verbracht.
Gegen Abend dann das leckere Essen mit Braten und Krautsalat, Brötchen sowie angeregter Stimmung im vollbesetzten Zelt genossen.
Im Anschluss ließ Andreas per Beamer verschiedene Heinkel-Veranstaltungen des Jahres Revue passieren.
Alle Achtung und toll, was so alles auf die Beine gestellt werden kann. Wenn es jemand anpackt…!
Die Nachttemperatur soll bei 4°C gelegen haben. Meine, aus der kleinen Schlafsacköffnung hervorstehende, Nase will dies gerne bestätigen.
Um gerecht zu bleiben, muss hier gesagt werden, dass absolutes Traumwetter herrschte. Wolkenloser Himmel, also herrlichster Sonnenschein, tagsüber, kaum eine Brise. Nachts sternenklar.
Den kommenden Morgen konnte ich mit Andrea und Volker vor deren Womo frühstücken. Gerne hätte ich auch unseren Gundolf dazugenommen. Sein Hotelino strahlte aber irgendwie noch Nachtruhe aus.
Ich traf verschiedene ‚Alte Bekannte’ wieder - der liebe Siegfried aus Düsseldorf ließ sich entschuldigen - mit Wolfgang, Raphael, Peter und Petra wurde das Thema ‚Kohlebürsten’ etwas vertieft und nun auch angeschoben.
In einem anderen Gespräch - vielleicht ging es um Kaffee? - erwähnte ich Acajutla und erntete ungläubige Blicke von Georg. „Hast du Acajutla gesagt?“ fragte er mich einige Male. Es stellte sich heraus, dass wir beide diesen Ort, an der Pazifikküste von El Salvador im West-Nord-West des Landes gelegen, kannten. Georg aus den späten 60er und ich aus den späten 70er Jahren, und wir waren uns einig, dass es seinerzeit für uns ein sehr sympathischer Ort gewesen sei.
Gesehen hatte ich bislang bereits mehrere 150er Zweitaktroller. Zu hören bekam ich nun endlich auch einen, und zwar das Fahrzeug von Thomas vom Bodensee. Wir hatten dann ebenfalls noch einen netten Schnack.
Nachmittags nahm ‚Fritzchen’ Andrea und Volker mit hinunter zur Aussichtsplattform und sie reservierten für uns einige Plätze um dem abendlichen Feuerwerk beiwohnen zu können.
Gegen 17:00 Uhr ging es dann gemeinsam auf zwei Rollern hinunter, etwas an Leckerli, flüssig und fest, bestellt, gegen die ‚irren Mengen’ gekämpft und gequatscht und dann fauchte es los, das Feuerwerk, um 21:00 Uhr.
In diesem Jahr wurde wechselseitig von zwei Plattformen ausgehend ein ziemlich grandioses und fünfzig Minuten dauerndes Spektakel geboten. Den Feuerwerkern scheint immer noch Neues einzufallen. Die für uns sichtbare Plattform bzw. Floss oder Barge lag inmitten von etwa 40 kleinen bunt beleuchteten Schiffen. Der Blick vom Boot unter diesem Spektakel ist sicher ein ganz besonderer.
Nach dem Abschlussböller tröten die Schiffchen noch minutenlang recht vielstimmig, teils unharmonisch, und setzten sich dann in Bewegung. Wir bewegten uns ebenfalls, die Kälte kroch bereits in den Rock.
Das war dann der Samstag, voll mit Eindrücken, Begegnungen und Gedankenaustausch, einfach schön! Sonntag trieb es mich früh aus dem Zelt. Ich nahm die Kamera mit und hielt verschiedene Stillleben im und mit dem Sonnenaufgang fest. Kühl war’s.
Andrea hatte bereits Brötchen für uns besorgt, so dass wir unser Frühstück in der immer kräftiger werdenden Sonne einnehmen konnten. Kaffee? Ja bitte! Danke!
Die ersten Womos und Roller verließen schon das Gelände und belegten unsere Brötchen mit feinem Staub.
Loreley-Mineralien können einfach nicht ungesund sein. Glaub ich.
Winke winke, und Euch Allen eine Gute und Sichere Fahrt!
Gegen 11:00 Uhr war auch mein Geraffel verpackt, eben noch zeitig genug, um Sonichts Unmut zu vermeiden. Er wollte nämlich auch los. Zelt und Schlafsack gingen im Womo nach Melsdorf auf Reisen. Dafür meinen ganz herzlichen Dank.
Hier begann nun meine ganz locker angedachte Weiterreise. Tschüß Bornich! Meiner Frau Garmin die Richtung ‚Ost’ vorgegeben, ab jetzt ohne jegliche Autobahnen.
Frau Garmin und ich sind etwa 10 Jahre miteinander verheiratet. Sie sucht mir inzwischen die allerschönsten Strecken heraus und macht es wirklich toll.
Landschaftlich äußerst reizvoll aber auch fahrtechnisch nicht ohne..., - die Lahnberge z. B. - ging es also auf Nebenstrecken gen Osten und um 19:00 Uhr treffe ich in Bad Kösen ein und sichere mir hier zwei Übernachtungen im Hotel Wilhemsburg. Meine Luzi darf ich dort separat und hinter Gittern abstellen.
Das Wetter spielte noch mit, und so machte ich mich am nächsten Morgen zu Fuß auf zum etwa 5 km entfernten, ehemaligen Zisterzienserkloster, der heutigen Landesschule für Begabte, Schulpforte.
Dieser kleine Fussmarsch hat mir sehr gut getan, nach all dem Gerödel auf den Strassen; endlich einmal eigene Gedanken fassen können. Und das in aller Ruhe. Ganz Wunderbar!
Der Weg führte durch Bad Kösen und dann an der ‚Kleinen Saale’ entlang. Rechter Hand lag, für mich überraschend, ein markanter Weinberg. Ein wenig Nachdenken erinnerte mich dann an die Saale-Unstrut Weine.
Tatsächlich ist dieses Flüsschen ein Kanal, der Saale von den frühen Zisterziensern abgegraben, um dem Kloster seinerzeit das Wasser für die Ver- und auch Entsorgung einzuspeisen. Auch heute noch sprudelt es munter auf dem Klostergelände.
Wie es sich gehört, betrat ich das Klostergelände von Westen her.
Rein privates - historisches Interesse hielt mich an diesem Ort nun etwa sechs Stunden gefangen. (Link: Schulpforta - Internatsgymnasium mit Begabtenförderung)
Es hat einiges an Tiefgang, den aus diesen uralten Mauern aus teils offenen Fenstern herausperlenden jungen und fröhlichen Stimmen der Schüler und Schülerinnen lauschen zu dürfen.
An diesem humanistischen Internat haben F. Nietzsche und sein Freund Paul Deussen im Jahre 1864 nach gemeinsamen fünf Jahren ihr Abitur gemacht. Paul Deussen, gleichzeitig Indologe, lehrte später als Philosophie-Historiker ab 1889 an der Universität Kiel und starb dortselbst im Jahre 1919.
Im sog. Schulpark, ein ehemals intern landwirtschaftlich genutztes Gelände, ist eine etwa 200-jährige Platane mit einer wirklichen Riesenkrone zu bewundern. Sie ist der drittgrößte Baum in D-Land, bezogen auf den Kronendurchmesser.
Auf dem Rückweg belohnte ich mich bei der Konditorei Schoppe, direkt an der 87 gelegen, mit einem ‚Rudi-Gedächtnis-Eis’. Natürlich mit Eierlikör.
Fa. Schoppe / Kiel, dieser Name ist nicht nur Kielern geläufig. Leider gibt es dort keinen Kuchen oder Eis. Aber viele andere tolle Sachen.
Danach kaum ein paar Schritte gegangen, höre ich eine Frauenstimme „..aha - die Heinkelfreunde Kiel trifft man hier...“ . Ein freundliches Paar ist hier mit Womo unterwegs und sie fahren beide Zuhause einen Heinkelroller, sind Clubmitglied und gehören zu den ‚Heinkelfreunden Oberfranken’.
Ein nettes Gespräch ist die Folge. Ich erzähle ihnen etwas vom Loreley-Treff. Wäre es wärmer gewesen, hätte ich meinen Heinkel-Pulli nicht getragen. Wie doch immer wieder solche Kleinigkeiten eine Rolle spielen.
Der Dienstag bescherte mir nach leckerem Frühstück auf der Wilhelmsburg gutes Wetter und eine reibungslose Fahrt nach Heidenau.
Auf dem Gelände des Reifenherstellers bewegten sich, es war um die 15:00 Uhr, einige Mitarbeiter in Richtung Feierabend, kamen aber auf mich zu als ich auf meine Reifen zeigte.
Als sie ihre Produkte an einem ihnen fremden Roller erkannten, ich ihnen auch noch von meinen guten Erfahrungen mit den 120/90 K-59 erzählen konnte, war ihre Freude nicht zu übersehen.
Im Verkaufsbüro hatte ich mit Frau Herold ein recht interessantes und längeres Gespräch. Sie erklärte nicht nur, dass diese Reifenherstellung immer noch viel Handarbeit beinhaltet, wie z. B. das Wickeln der Gewebelagen, sondern auch etwas aus dem Nähkästchen der Firmengeschichte.
So wurde das ‚Reifenwerk Heidenau’ bereits im Jahre 1946 gegründet, wäre jedoch 1990 durch die allgemein bekannten Aktionen der sog. Treuhand verschwunden, hätten nicht fünf Mitarbeiter die Sache selbstständig in die Hand genommen und mit sehr viel Arbeit, Aufwand und Wissen sowie Herzblut den Betrieb so erhalten können. Zur Zeit beschäftigt die Firma rund 200 Mitarbeiter. Link zur Firmenwebseite: Reifenwerk Heidenau.
Führungen durch das Werk sind möglich, jedoch leider erst ab einer Gruppe mit acht Personen. Terminabsprache ist selbstverständlich.
Ein Heinkelfreund aus Nortorf hatte mir vor Wochen von der sog. ‚Bikerhöhle’ in Tschechien erzählt. Diese lag nun ganz in der Nähe und so traf ich nach einer Fahrt durch sehr sonderbares, aber interessantes, Gelände gegen 18:00 Uhr dort ein.
Das Schiebetor war bereits geschlossen, jedoch konnte ich ein paar Eindrücke ergattern. (Link zu einem Artikel über die Bikerhöhle: Bikerhöhle Pekelné Doly: Mit dem Motorrad bis an den Tresen - MOTORRADO.de)
Der Geck ist hier wohl die überlange Bar im Sandstein, an der man/frau, ohne vom Bock abzusteigen, seine Getränke und wohl auch Weiteres genießen kann. Diese ‚Höhlen’ sind Überbleibsel des ehemaligen Sandstein-Abbaus.
Wieder in D-Land, fand ich in der Dämmerung ein nettes Hotel etwa 600 m hinter der tschechischen Grenze, direkt an der Elbe gelegen; hier lockt die Sächsische Schweiz mit ihrer wirklich betörenden Umgebung. Bad Schandau ist nur ein paar Kilometer entfernt.
Der Mittwoch, 25. Sept., lässt mich gegen 15:00 Uhr nach einer angenehmen Fahrt durch freundliche Landschaften die ehemalige Ortschaft ‚Wanninchen’ erreichen.
Wie kann man denn eine ehemalige Ortschaft aufsuchen, bzw. erreichen?
Dieser Ort war einer von sieben, welche in dieser Umgebung, Teil der Nieder-Lausitz, dem Braunkohletagebau weichen mussten.
Das letzte, nun modernisierte, Haus dieses ‚Wanninchen’ beherbergt heute die Informationstätte der Heinz-Sielmann-Stiftung; hier des Natur-Erlebniszentrums-Wanninchen.
Man ließ das Tagebauloch nach der Beendigung der Kohleförderung im Jahre 1991 vom wiederaufsteigenden Grundwasser natürlich fluten, so dass seit Jahren das Gelände, insbesondere dessen Flachwasser- und Randgebiete, zu den großen Kranich-Ruheplätzen in Deutschland gezählt werden kann.
Es existieren mehrere Möglichkeiten, tausende Kraniche bei ihrem Einfallen und Ruhen zu beobachten und zu hören!
Laut Aussage des Infozentrum Mitarbeiters, ein auskunftsfreudiger junger Mann, hier sein ökologisches Jahr ableistend, ist dies von Mitte September bis Ende Oktober möglich.
Diese Infostelle empfand ich als sehr trefflich ausgestattet und die Gestaltung anschaulich und sympathisch dem Thema angepasst.
Die Beobachtung der Kraniche verschob ich auf ‚später irgendwann’ und wollte ursprünglich Richtung Uckermarck weiterrollern.
Das Wetter wurde jedoch zunehmend feuchter, meine angedachte Woche war schon fast vorbei, so dass ich mich kurzentschlossen westlich an Berlin vorbei in Richtung Norden bewegte. Dabei berührte ich auch Jüterbog und das ‚Alte Lager’, gewaltige Militär-Historie auf gewaltiger Fläche.
Frau Garmin schien sauer mit mir zu sein. Vielleicht hätte sie die Uckermarck ebenfalls auch endlich einmal kennenlernen mögen?
Was sie mir jedenfalls ab Stendal etwa für Wege und Sträßchen antat, das geht auf keine Kuhhaut, naja…
Zum Beispiel Waldwege, von denen die Kieferzapfen nur so vom Vorderreifen wegspratzten, an verlassenen Hofstellen vorbei, in denen ich eher Hänsel und Gretel vermutet hätte, schmale Wege / Sträßchen mit konvexer Pflasterung und dazu noch feucht. Natürlich völlig marode und Loch an Loch und Bodenwelle an Bodenwelle. Einschlafen konnte ich nicht.
Die Dämmerung ging in schwarzblaues Dunkel über und es nieselte immer noch. Kein Licht weit und breit, nur Feuchtwiesen, mal ein Acker, Erlen und Pappeln am Wegesrand. Krähen flogen auf, kein Fahrzeug, nicht einmal eine Kuh!
Das Visier offen, sonst wäre es ein Blindflug gewesen.
Blick auf die Navi-Uhr. Seit einer Stunde kein Dorf gesichtet, geschweige denn ein Hotel.
Schaffe ich es noch bis Salzwedel? Dort kannte ich einen netten Landgasthof. War noch Licht? Hatte er noch geöffnet? Zum Telefonieren war mir nicht zumute, die Finger wohl auch zu klamm.
Und zu allem Überfluss hatten sich auch noch Nebelbänke gebildet!
Langsamer fahren!
Schlagartig wurde mir klar, wie seinerzeit die Ballade „Erlkönig“ (…hier von Fritz Stavenhagen ganz vorzüglich vorgetragen…) entstehen konnte. Gottseidank hatte ich kein Kind auf dem Arm.
Gib Gas, du schaffst es! Immer wieder war auch Luzis modifizierte Schwingenlagerung in meinen Gedanken. Außerdem war da noch das geteilte Nadellager, welches ich gegen zwei Halbschalen aus Peek ersetzt hatte.
„Wenn es denn unbedingt sein muss, könntet ihr bitte nicht hier in der Wildnis sondern auf einer richtigen Strasse und dann bei Tageslicht den Geist aufgeben?“
Oha, ich spreche also schon mit der Technik unter mir…!
Ich war mit LUZI quasi wieder einmal auf Probefahrt.
Als die Strassen endlich besser wurden, es nieselte immer noch, mit Vollgas und dem 35 W Halogen-Lichtfingerchen voraus, dem Gasthof ‚Wieseneck’ entgegen. Jahaa…, sie hatten noch Licht und ich konnte auch wirkliche Menschen dort entdecken. Die Spuk mit den Nebelbänken war schlagartig vorbei.
Die restliche Fahrt am nächsten Tag, weniger aufregend, führte mich durch Hamburgs Randgebiete und gegen 16:00 Uhr nach Hause.
LUZI’s Motor war von mir grundüberholt und erst knapp eingelaufen.
An Gesamtkilometern waren es 2.190; zwei Mal habe ich unterwegs ca. 0,15 Liter Öl geschnorrt, meine eiserne Reserve blieb unangetastet; das Werkzeug musste nicht einmal ausgepackt werden und der Sprit-Durchschnittverbrauch lag bei 3,2 Litern/100 km. Das Kerzenbild zeigte sich mittelbraun.
Am warmen Motor und Schwinge wurde nach Ankunft sofort das Öl abgelassen, der Magnet am Schwingenstopfen war nur ganz zart mit Fe-Partikeln belegt;
der Doppelmagnet im Motor hatte ebenfalls weniger Fe-Partikel eingefangen als früher üblich.
Es sind insbesondere die vorschnell verschleißenden Schwingenlager, welche das Motor- als auch das Schwingenöl mit Bronze- und Stahlpartikel anreichern. Das Schwingenöl - ich hatte zum ersten Male ein Kettenöl eingefüllt, es ist rot - floss auch dieses Mal klar und recht sauber heraus.
Hier z. B. gibt es das Öl zu kaufen: 11,-€/l Bel Ray Primary Chaincase 80W 2 x 1 Ltr für Big Twin Primärgetriebe | eBay
Hätte ich diese Tour ohne den ‚Aufhänger Loreley’ unternommen? Ich glaube nicht! Also ‚DANKE’ an Club und GmbH, dass Ihr mich mal wieder auf den Bock und auf die Beine gebracht habt. Es hat Spaß gemacht und gerne wieder!
Klaus (HCD-3072) im Oktober 2019
P.S.: Ich muss noch einmal auf den ‚Naturstrom’ zurückkommen. LUZI ist mein Roller mit einem dauerhaft, versteckt im Beinschild, eingebauten Voltmeter.
Das Problem zeigte sich bereits bei den Probefahrten: je länger die Fahrt anhielt, bzw. je wärmer der Motor und damit auch die Lima wurde, je geringer wurde die Ladespannung derselben. Innerhalb hoher Drehzahlen erschien das relativ harmlos, da immer noch ca. 13 Volt erreicht wurden. Ich geb's zu, hin- und-wieder schaltete ich das Abblendlicht aus, um vielleicht 13,8 Volt zu erreichen.
Ein Start mit kaltem Motor, morgens z. B., zeigte dann gute 14 Volt, mit Licht.
Diverse Kellerstunden sind mir jedenfalls wieder sicher.
Vielleicht sind die freien Elektronen abgenutzt, abgehauen oder so. Oder einfach nur müde, sich immer wieder im gleichen Kreis, und dazu noch in diesem uralten Kupferdraht, zu bewegen? Oder ist es Naturstrom? Werde mal Volker fragen.